Aktuelles vom FKL und SFV-FSP

Fischereiverband des Kantons Luzern

Gewässerverschmutzungen – und kein Ende!

Ernüchtert reagiert der Fischereiverband Kanton Luzern auf die Jahresstatistik über Gewässerverschmutzungen und Fischsterben im Jahr 2022. «Es ist nur noch zum Verzweifeln, die Fallzahlen verharren seit Jahren auf hohem Niveau und gehen nicht spürbar zurück», sagt Markus Fischer, Präsident des Fischereiverbandes.

Die Luzerner Polizei hat folgende Gewässerverschmutzungen registriert:

  • 77 Fälle im Jahr 2022 (2021: 92).
  • davon Landwirtschaft 18 Fälle (2021:32)
  • Industrie/Gewerbe: 20 Fälle (2021: 30)
  • Diverse/Unbekannt: 39 Fälle (2021: 30)

Kein Grund zum Aufatmen

Trotz Rückgang von 92 auf 77 Fälle und die leichte Unterschreitung des Durchschnitts der letzten Jahre (79,2) «gibt es keinen Grund, ein Jubellied anzustimmen», warnt Markus Fischer, Präsident des Fischereiverbandes Kanton Luzern FKL und verweist auf die langfristige Entwicklung. Die Jahre 2020 und 2021 seien mit je 92 offiziellen Fällen traurige Spitzenjahre gewesen. Das relativiert den Rückgang. Über eine längere Zeit betrachtet, verharre der jährliche Durschnitt hartnäckig bei rund 79,3 Fällen. «Das ist nun einfach mal zu viel zu hoch», so der Verbandspräsident. Für Fischerinnen und Fischer sei es frustrierend, wenn sie sich jahrein und jahraus mit Hegen und Pflegen um den Fischbestand und um optimale Lebensräume kümmern und alles innert Minuten durch Verunreinigungen aus der Landwirtschaft, dem Gewerbe oder von Privaten zunichte gemacht werde. «Es ist sehr bedauerlich, dass es im Kanton Luzern einfach nicht gelingen will, die Gewässerverschmutzungen spürbar zu senken.»

Fischsterben: starke Zunahme

Sorgen bereitet dem Fischereiverband vor allem die separate Statistik über Fischsterben. Diese sind zwischen 2021 und 2022 von 9 auf 14 gestiegen und liegen über dem Durchschnitt der letzten Jahre von 12,5 Fällen. Die 14 Fischsterben haben folgende Ursachen: 9 Landwirtschaft, 2 Diverse und 3 Unbekannt. Die nackte Fallzahl sagt wenig über das Ausmass. Der Fischereiverband fordert für die Zukunft mehr Informationen über Länge, Stückzahl und ökonomischen Schaden für Fischpächter und Öffentlichkeit.  

Forderungen des Fischereiverbandes

Der Fischereiverband will das Trauerspiel Gewässerverschmutzungen endlich abschliessen und stellt folgende Forderungen auf:

  • Landwirtschaft: Sensibilisierungs- und Informationsbemühungen weiterführen beziehungsweise verstärken, permanent das ganze Jahr.  
  • Gewerbe/Industrie: Mehr Sorgfalt auf den Baustellen, systematische Informations- und Sensibilisierungsaktionen der Betriebe, vor allem der Mitarbeitenden und Handwerker an der Front.
  • Gemeinden: Umsetzung der Baustellenkontrolle. Das neue kantonale Projekt für die Überwachung der Baustellen muss rasch kommen.  
  • Kanton: Fortführung der systematischen Kontrolle der Landwirtschaftsbetriebe. Der Fischereiverband würdigt, dass während vier Jahren alle 4000 Betriebe überprüft werden.
  • Polizei: Optimierung der Statistik über die Gewässerverunreinigungen. Es muss künftig genauer aufgezeigt werden, wie stark das Ausmass der Schäden ist.   
  • Private: Achtsamkeit im Umgang mit Gewässer in und um Haus, Garage und Garten» sowie Aufmerksamkeit an den Gewässern. Vorfälle in den Gewässern sind umgehend der Polizei zu melden.

 

Für Rückfragen:

  • Markus Fischer, Präsident Fischereiverband Kanton Luzern FKL, 079 688 86 21, zeppe@bluewin.ch
  • Kurt Bischof, Geschäftsleiter/Kommunikation FKL, 079 643 30 63, kurt.bischof@bischofmeier.ch

 

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