Aktuelles vom FKL und SFV-FSP

Gewässerverschmutzungen: Wieder keine Abnahme
Fischereiverband des Kantons Luzern

Gewässerverschmutzungen: Wieder keine Abnahme

19.01.2015 Leider haben Gewässerverschmutzungen im Kanton Luzern auch im Jahr 2014 nicht abgenommen, stellt der Fischereiverband Kanton Luzern FKL aufgrund der offiziellen Polizeistatistik fest. 2014 wurden 73 Fälle registriert, im Vorjahr waren es 69. Hingegen weist die Entwicklung bei den direkten Fischsterben in die richtige Richtung.

pd.Die Luzerner Polizei erfasst in einer öffentlich einsehbaren Statistik (www.uwe.lu.ch) die offiziell gemeldeten Gewässerverschmutzungen und Fischsterben. Das Ergebnis 2014 und die Entwicklung seit 2008 sind für den Fischereiverband Kanton Luzern höchst unerfreulich:  

·    2007: 70 Gewässerverunreinigungen

·    2008: 68 Gewässerverunreinigungen

·    2009: 78 Gewässerverunreinigungen

·    2010: 60 Gewässerverunreinigungen

·    2011: 78 Gewässerverunreinigungen

·    2012: 71 Gewässerverunreinigungen

·    2013: 69 Gewässerverunreinigungen

·    2014: 73 Gewässerverunreinigungen

Seit die Statistik geführt wird kam es also durchschnittlich zu 71 Gewässerverschmutzungen im Jahr. Für Franz Häfliger, Präsident des Fischereiverbandes Kanton Luzern FKL, sind diese Fakten bedenklich: „Nicht nur die Zahl ist sehr hoch, sondern seit acht Jahren findet keine Verbesserung statt.“ Der Kanton Luzern als nationaler Rekordhalter bei Gewässerverschmutzungen dürfe sich nicht daran gewöhnen. „Erst recht, weil ausserhalb der offiziellen Polizeistatistik die Dunkelziffer hoch ist“, so Häfliger.

 

Gülle vor Gewerbe  

Die Statistik der Luzerner Polizei gliedert die 73 Fälle nach den Verursachern. Wie bisher stammen auch 2014 die meisten Gewässerverschmutzungen von der Landwirtschaft, nämlich 32 (Vorjahr 36), wobei es sich meistens um Güllenunfälle handelt. 22 Gewässerverunreinigungen stammen von Industrie und Gewerbe. In dieser Kategorie hat gegenüber dem Vorjahr eine signifikante Zunahme von 9 auf 22 Fälle stattgefunden. 14 Fälle werden in der Rubrik „Diverses“ (Ölunfälle, Löschwasser, Wasserentnahmen) aufgeführt.

 

Entspannung beim Fischsterben

In die richtige Richtung weist die Entwicklung beim Fischsterben. Diese werden als Bestandteil der Gewässerverschmutzungen separat erfasst. Die Zahl der Fischsterben ist von 15 (2013) auf 10 im Jahr 2014 gesunken, wobei 8 von 10 Unfällen durch Gülle verursacht wurden. Die statistische Zahl sagt laut Fischereiverband nichts über Ausmass, Schwere, wirtschaftliche Belastungen und langfristige Schäden. „Dazu kommt, dass für uns Fischer ein intakter, natürlicher Gewässerraum genau so wichtig ist wie das Fangglück.“ Deshalb engagieren sich Fischer mit Hegen und Pflegen für natürliche Lebensräume im und am Wasser.

 

Fischer unterstützen alle Bemühungen

Für die Fischer sind und bleiben die Gewässerverschmutzungen zu hoch, „die Situation ist höchst unbefriedigend“, so Häfliger. Deshalb begrüsst und unterstützt der Fischereiverband Kanton Luzern alle Informations- und Sanktionsmassnahmen, damit Luzern in Sachen Gewässerverschmutzung „endlich die Kurve kriegt“.

Der Fischereiverband dankt ausdrücklich der Mehrheit der Luzerner Bauern und Gewerbebetriebe, die sorgfältig arbeiten und ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt wahrnehmen. Lobenswert sind auch die Selbstanzeigen der Bauern und Gewerbebetriebe nach einem Unfall. Eine Selbstanzeige lohnt sich, weil Gewässerverschmutzungen Offizialdelikte sind, die von Amtes wegen verfolgt werden müssen.

Der Fischereiverband begrüsst auch die Informationsbemühungen der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) und des Bauernverbandes.

Allerdings erwartet der Fischereiverband, dass der Kanton endlich den finanziellen und wirtschaftlichen Schaden der Gewässerverschmutzungen beziffert. Denn jedes Unglück betrifft Fischer, Land- und Gewässereigentümer und hat kostspielige Reparatur- und Revitalisierungsmassnahmen zur Folge.

 

Link zur offiziellen Statistik der Luzerner Polizei: https://uwe.lu.ch/-/media/UWE/Dokumente/Themen/Gewaesser/Gewaesserverunreinigungen/2014_Gewaesserverunreinigungen1.pdf?la=de-CH

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