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Fischsterben – die Polizei überzeugt nicht!
Fischereiverband des Kantons Luzern

Fischsterben – die Polizei überzeugt nicht!

13.08.2010 Für den Fischereiverband Kanton Luzern ist es inakzeptabel, wenn der Sprecher der Luzerner Kantonspolizei Gewässerverschmutzungen und Tausende von toten Fischen als «nicht von öffentlichem Interesse» einstuft. Der Fischereiverband fordert eine laufende Information über Güllenunfälle. Ironie des Schicksals: am Mittwoch ist es in Willisau schon wieder zu einem Güllenufall mit toten Fischen gekommen.

«Fehlt es eigentlich der Luzerner Polizei an jedem Respekt gegenüber der Natur?», fragt sich Franz Häfliger als Präsident des Fischereiverbandes Kanton Luzern und ärgert sich über eine Aussage des Sprechers der Luzerner Polizei. In der «Neuen Luzerner Zeitung» musste der Polizeivertreter zum Vorwurf der Fischer Stellung nehmen, die Polizei unterdrücke offenbar systematische jegliche Information über Gewässerverschmutzungen und tote Fische. Gemäss Aussage des Polizei-Sprechers in der NLZ könne die Polizei nicht über jeden Unfall und jede Straftat orientieren. Bei der Auswahl orientiere man sich «an Kriterien wie dem öffentlichen Interesse und dem Ausmass eines Ereignisses».

Grosser Schaden für Private und Öffentlichkeit
Diese Argumente lüpfen dem Fischerpräsident den Hut, «weil sie eine Geringschätzung von Natur und Umwelt ist». Direkt fragt Häfliger: «Gibt es wirklich kein öffentliches Interesse, wenn Bäche verschmutzt, Lebensräume von Flora und Fauna zerstört und aufs Jahr gesehen Zehntausende von Fischen sterben?» Solche Straftaten lösten nicht nur ökologischen, sondern auch finanziellen Schaden aus. Wasser, Bäche, Natur und Fische seien im Besitz von Privaten oder der öffentlichen Hand. «Solche Straftaten sind sicher von grösserem öffentlichen Interesse als der Selbstunfall einer Autofahrerin (Polizeimeldung vom 9. August 2010).» Nicht zufällig sind Gewässerverschmutzungen Offizialdelikte, also Straftaten, die von Amtes wegen verfolgt werden müssen

(Polizei-) Katze beisst sich in den Schwanz
Die Polizei legt laut Fischereiverband sonst – richtigerweise – grossen Wert auf Prävention, um Unfälle und Verbrechen zu verhindern und das richtige Verhalten zu fördern. «Wenn es um die Natur, Gewässer und Fische geht, gilt offenbar die Prävention plötzlich nicht mehr», so Häfliger. Mit dem Unterbinden der Information über Gewässerverschmutzungen beisse sich die Polizei in den eigenen Schwanz. Information ist die beste Prävention. Deshalb fordert der Fischereiverband ultimativ, dass die Polizei laufend über Gewässerverschmutzungen und Fischunfälle informiert.

…schon wieder Güllenunfall in Hergiswil
Während über die Informationspraxis gestritten wird, geht das Leben weiter… und es ist schon wieder ein Güllenunfall passiert: am Mittwoch ist Gülle in den Nespelbach im Gebiet Hergiswil/Willisau ausgelaufen. Dabei wurden kleine Bachforellen-Sömmerlinge von fünf Zentimeter Länge brutal getötet.

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