Aktuelles vom FKL und SFV-FSP

Fischereiverband des Kantons Luzern

Neuer Krankeheitserreger

28.06.2012 Das Bundesamt für Umwelt Bafu informierte über den kürzlich identifizierten Saprolegnia-Krankeitserreger.

Um eine weitere Verbreitung dieser Krankheit zu verhindern, empfiehlt das Bafu folgende Verhaltensgrundsätze für Angler:

 

 

1) Verhaltensgrundsätze für Angler:

a. Trocknen und desinfizieren: Es wird dringend empfohlen, nach Angelausflügen in Gewässern der betroffenen Regionen das Angelgerät generell gut zu trocknen. In Gewässern mit bekannter Pilzproblematik (Birs, Doubs, Loue, Sorne, Areuse) soll am Ende des Anglertags, oder vor dem Verschieben in ein anderes Gewässereinzugsgebiet die Ausrüstung desinfiziert werden. Dies betrifft alle Utensilien, die mit dem Wasser oder Fischen in Kontakt gekommen sein können (Rute, Rolle, Schnüre, Köder, Stiefel, Wathosen, Kescher etc.). Die Desinfizierung des Fischereimaterials kann mit heissem Wasser und nachträglichem guten Trocknen oder mittels Einsatz von speziellen dazu geeigneten Chemikalien (siehe separates Merkblatt) durchgeführt werden. Eine gute Variante ist auch, beim Fischen an verschiedenen Gewässern am selben Tag grundsätzlich nicht dasselbe Material zu verwenden.

 

b. Flussabwärts fischen: Wird beabsichtigt, entlang eines Gewässers an mehreren Standorten zu fischen, soll zuerst der oberste Standort befischt und danach flussabwärts verschoben werden, um eine aktive Ausbreitung flussaufwärts zu verhindern.

 

c. Besondere Vorsicht ist bei Schuhen mit Filzsohle geboten. Diese trocknen schlecht ab, und stellen daher ein besonderes Risiko dar. Das gleiche gilt für geflochtene Schnüre. Daher wird empfohlen, auf Filzsohlen und geflochtene Schnüre generell zu verzichten. Vor kurzem wurde in Alaska der Einsatz von Filzsohlen generell verboten, um das Verschleppen von Krankheitskeimen, Parasiten, Neozoen und Neophyten etc. zu unterbinden (http://www.adfg.alaska.gov/index.cfm?adfg=fishingSportFishingInfo.NR&NRID=1579&year=2012). Zudem produziert SIMMS, einer der grössten Produzenten von Watbekleidung, seit kurzem keine Schuhe mit Filzsohle mehr.

 

d. Köderfische aus Gewässern mit bekannter Verpilzungsproblematik sollen nicht für das Fischen in nicht betroffenen Gewässern verwendet werden.

 

e. Jeglicher Transfer von Fischen und von Wasser in Fischbehältern aus Gewässern mit bekannter Verpilzungsproblematik in andere Gewässer oder Gewässerabschnitte ist zu unterlassen.

 

2) Einsenden von Fischen mit Verdacht auf Saprolegnia-Befall ans FIWI

 

Tote Fische (in möglichst frischem Zustand) oder (besser) noch lebende Fische sollten jeweils möglichst rasch ans FIWI übermittelt werden. Das FIWI nimmt die notwendigen Analysen vor um abzuklären, ob die Pilzschicht aus Saprolegnia parasitica besteht. Die Kosten betragen ca. 150.- pro Analyse. Falls bei von Ihnen eingesandten Fischen der Pilz Referenz/Aktenzeichen: L242-0309 3/3 215/2011-00148/07/04/05/03/L242-0309

diagnostiziert wird, bitten wir Sie um eine rasche Meldung, damit wir über die Verbreitungswege der Krankheit informiert sind.

 

Tipps zur Desinfektion der Angelausrüstung

1. Sorgfältige Reinigung: bitte vorgängig gut reinigen, da Schmutz jeglicher Art die Wirksamkeit der Desinfektion reduziert

2. Desinfektion

durch Hitze: Eintauchen des Materials in > 60°C heisses Wasser (mind. 1 Min.) oder in > 45°C heisses Wasser (mind. 20 Min.), oder

durch Abwischen und Trocknen:

 

Gut trocknende Gegenstände: trocken reiben und bei mind 25°C lagern (24 h);

Schlecht trocknende Gegenstände: trocknen während > 14 Tage bei mind. 25°C, oder

Desinfektionsmittel, z.B. mit folgenden kommerziell erhältlichen Produkten

 

Virkon S: Oberflächen benetzen oder abwischen, oder Geräte in Bad einlegen; mind. 10 min. einwirken lassen; trocknen lassen; Metalle mit Wasser abspülen.

Desamar CIP oder Desamar K30: Oberflächen benetzen, abwischen oder Geräte in Bad einlegen, mind. 30 min. einwirken lassen; mit Wasser abspülen.

Erhältlichkeit, Produkteinformationen, Dosierung und Vorgehen, sowie weitere Desinfektionsmittel finden Sie auf dem Merkblatt.

 

Keine Gefahr für den Menschen

Sowohl der direkte Kontakt mit befallenen Fischen, als auch der indirekte Kontakt übers Wasser mit dem Erreger stellt für den Menschen keine Gefahr dar. Fische aus den betroffenen Gewässerstrecken können bedenkenlos konsumiert werden.

Weitere Informationen zum Doubs und zu Saprolegnia finden Sie auf unserer Internetseite unter http://www.bafu.admin.ch/gewaesserschutz/01267/01279/11976/index.html?lang=de

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