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«Zu viele kaputte Gewässer, zu viele tote Fische!»
Fischereiverband des Kantons Luzern

«Zu viele kaputte Gewässer, zu viele tote Fische!»

26.1.2017 Der Fischereiverband Kanton Luzern ist verärgert über die Zunahme der Gewässerverschmutzungen und der Fischsterben im Jahr 2016. Mit total 82 Fällen, davon 18 mit Fischsterben, ist die Zahl der Widerhandlungen so hoch wie seit Jahren nicht mehr.

Die zwei wichtigsten Zahlen aus der offiziellen Statistik der Luzerner Polizei zur Widerhandlungen gegen das Gewässerschutzgesetz im 2016:

  • 82 Fälle mit Gewässerverunreinigungen (75 im 2015)

  • 18 Fälle mit Fischsterben (10 im Jahr 2015)

    «Diese Zahlen sind einfach zu hoch», kommentiert Markus Fischer als Präsident des Fischereiverbandes Kanton Luzern. «Hinter den Zahlen stecken viel zu viele kaputte Gewässer und viel zu viele tote Fische.» Das können und wollen die Fischer nicht einfach so akzeptieren.  Bedenklich sei die Entwicklung. «In den letzten Jahren war eine leichte Tendenz zur Stagnation festzustellen, aber 2016 hat sich die Statistik wieder verschlechtert und liegt über dem Schnitt der letzten Jahre.»

     

    Landwirtschaft: mehr Güllenunfälle

    Verschlechtert hat sich die Situation in der Landwirtschaft: Mit 33 registrierten Fällen (ohne Dunkelziffer) werden die 25 Fälle im Jahr 2015 deutlich überschritten. Von den 33 Fällen sind 27 (2015: 20) auf Gülle zurückzuführen, davon 10 Fälle mit Fischsterben; im Vorjahr waren es nur 4. Die Ursache für die im Vergleich zu andern Kantonen hohe Zahl liegt am sehr hohen Tierbestand im Kanton Luzern, den entsprechend hohen Güllenmengen und den proportional hohen Unfallgefahren.

    Der Fischereiverband attestiert der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) und dem Luzerner Bauernverband, dass er das Problem erkannt hat und erwartet weitere griffige Massnahmen. «2017 erwarten wir eine Trendwende.»

     

    Baustellen: Lichtblick dank konsequentem Vorgehen

    Ein Lichtblick für die Fischer ist die Entwicklung im Industrie- und Gewerbebereich. Die Anzahl registrierter Fälle konnte von 18 (2015) auf 14 im Jahr 2016 gesenkt werden. Positiv fällt auf, dass die Ursache Baustellenabwasser markant reduziert wurde. Die Massnahmen und die Sensibilisierung durch die Dienststelle Umwelt und Energie zusammen mit dem Baumeisterverband wirken sich positiv aus. «Die Stossrichtung stimmt», so Markus Fischer. 

    Zusätzlich zu den Gewässerverschmutzungen in der Landwirtschaft (33) und der Industrie/Gewerbe (14) kommt die grosse Zahl von 35 Fällen von «anderen Ursachen». Das sind laut Luzerner Polizei meistens Trübungen oder unbekannte Stoffe, die weiter nicht klar zugeordnet werden können.    Bi.

     

 

Bild:  Gewässerverschmutzungen töten Fische, Fauna und Flora.

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