Aktuelles vom FKL und SFV-FSP

Fischereiverband des Kantons Luzern

Fischer warnen vor Kleinwasserkraftwerken

15.03.2011 Der Kanton Luzern soll keine Konzessionen für Kleinwasserkraftwerke an wenig beeinträchtigten Fliessgewässern mit natürlichem Fischbestand erteilen. Die Delegiertenversammlung des Fischereiverbandes Kanton Luzern verabschiedete in Schötz eine Resolution. Darin wird vor einer fatalen Euphorie mit Kleinwasserkraftwerken gewarnt.

«Goldgräberstimmung herrscht», ärgert sich Franz Häfliger, Präsident Fischereiverband Kanton Luzern, mit Blick auf die schweizweit 900 eingereichten Gesuche für Kleinwasserkraftwerke. Ein Dutzend dürften es auch im Kanton Luzern sein. Ausgelöst wurde die seltsame Euphorie durch die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV), die wie eine Subvention wirkt. «Es geht um das Geld und nicht um die Umwelt.»

 

Forderungen an den Kanton

In einer gesamtheitlichen Sicht schneiden die wenigsten Kleinwasserkraftwerke ökonomisch positiv ab. Entsprechend hoch sei aber der Preis dafür. «Nur damit ein paar Haushalte mit Strom versorgt werden können, werden wertvolle Lebensräume für die Fische brutal zerstört.» In nächster Zeit entscheidet auch der Kanton Luzern über entsprechende Konzessionen. Der Fischereiverband Kanton Luzern verabschiedete in Schötz eine Resolution mit folgenden Forderungen:

  • Keine Wasserkraftwerke an natürlichen, wenig beeinträchtigten Fliessgewässern mit natürlichem Fischbestand.
  • Wasserkraftwerke mit eine Entnahme aus natürlichen Gewässern mit einer  Leistung von unter 300 kW erhalten keine Konzession.
  • Bei neuen Wasserkraftwerken sind Fischauf- und abstieg, Geschiebedurchgang sowie ein Schwall-Sunk-Verhältnis von höchstens 5:1 sicherzustellen.
  • Bei der Bewilligung neuer Wasserkraftwerke müssen die Betreiber eine Abgabe von 2 Rappen pro Kubikmeter entnommenes Wasser für die Finanzierung von Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen entrichten.

 

Güllenunfälle: Keine Trendwende

Das zweite grosse Thema an der DV des Luzerner Fischerei-Verbandes war die endlose Serie von Güllenunfällen und Fischsterben im Kanton Luzern. Allein letzte Woche haben sich wieder fünf Güllenunfälle ereignet. «Das ist viel zu viel», sagte Franz Häfliger. Er attestierte den Behörden und der Verwaltung, das Problem erkannt zu haben und er dankte allen Bauern, die ihre Sorgfaltspflicht wahrnehmen. «Aber das genügt nicht, die Fakten sprechen leider eine andere, eine traurige Sprache.» Die Luzerner Fischer erwarten von den Bauern, dem Kanton und den Gemeinden, dass sie dieses Problem endlich in den Griff bekommen – mit schärferen Kontrollen und härteren Bussen.

 

Fischer-Landsgemeinde

Peter Schürmann orientierte über die auf Samstag, 27. August 2011 geplante Fischer-Landsgemeinde. «Wir wollen damit den Zusammenhalt unter den Fischern stärken und der Bevölkerung die Freude der Fischer am Hegen und Pflegen weitergeben.»

Die DV ernannte den Schötzer Martin Lingg, der jahrelang im Vorstand des FKL mitgearbeitet hat, zum Ehrenmitglied und würdigte René Schlatter, der 30 Jahre lang Präsident des Fischereivereins Weggis war. Christoph Böbner, Leiter des lawa, zeigte Verständnis für die Sorgen des Fischereiverbandes bezüglich Kleinwasserkraftwerken und Gülle und informierte über die Massnahmen des Kantons. Josef Muggli orientierte über fischereiliche Aktualitäten.

Wie man Ökonomie und Ökologie sehr gut unter einen Hut bringen kann, stellte Urs Marti von den Marti-Betrieben am Beispiel von Kiesgruben vor; sowohl beim Abbau wie beim Transport mit Bahnwagen. Einen sympathischen Schlusspunkt setzt an der DV die Filmemacherin Claudia Steiner, die über die Entstehung ihres Films über die Megger Fischerei erzählte. 

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