Aktuelles vom FKL und SFV-FSP
Junger Power, grosse Sorgen, spannende Infos an der DV 2025
Seit Jahren war die Delegiertenversammlung des Fischereiverbandes nicht mehr so gut besucht wie 2025. Über 70 Delegierte und Gäste erlebten im „Kreuz“ Rain eine abwechslungsreiche Veranstaltung – sogar mit Mitgliederzuwachs. Der Fischereiverband Kanton Luzern ist in Best-Form.
Jungfischer Jonas Rüssli & Silvan Vogel mit dem Co-Präsidium Sara Muff & Markus Fischer.
Die 43. Delegiertenversammlung begann mit einer Premiere: Erstmal wurde sie von einem Co-Präsidium geleitet, das vor einem Jahr gewählt worden ist: Markus Fischer und Sara Muff, die auch Mitglied des Kantonsrats ist. „Das Co-Präsidium hat sich bewährt“, sagte Sara Muff und Markus Fischer ergänzte: „Sonst hätten wir die grosse Arbeit im Jahr 2024 kaum bewältigen können.“ Die Delegiertenversammlung gedachte ihres Ehrenpräsidenten Josef Kreyenbühl, der im Januar im 90. Altersjahr verstorben ist. Josef Kreyenbühl hat den Vorstand von 1997 bis 2004 zielstrebig und erfolgreich geführt. Er blieb dem Verband bis zuletzt verbunden - interessiert, freundschaftlich und konstruktiv.
Das Jahr der Anlässe
Der grosse Einsatz des Vorstandes zeigte sich im Jahresrückblick – organisatorisch und thematisch. Co-Präsident Markus Fischer erwähnte die vielen Veranstaltungen und Projekte, die der FKL organisiert hatte oder an denen er beteiligt war. Höhepunkte waren die Frühlingsveranstaltung zu invasiven Arten, insbesondere der Quaggamuschel, sowie die Herbstveranstaltung über das Project lac im Baldeggersee und im Rotsee. Von grosser Bedeutung war der Workshop an der vom lawa organisierten Aufseherinnen- und Aufsehertagung.
Die Referenten (v. li): Viktor Schmidiger, Sepp Wanner, Peter Uhlmann, Sebastian Kaufmann.
Politischer Erfolg mit Quaggamuschel
Co-Präsidentin Sara Muff erwähnte bei den thematischen Herausforderungen insbesondere die im Frühling leider auch im Vierwaldstättersee eingeschleppte Quaggamuschel. In der Öffentlichkeit und in der Politik hat sich der Fischereiverband mit allen Dienststellen, Fachleuten, dem Kantonsrat und der Regierung vernetzt, damit gemeinsam das Richtige getan wird, um noch schlimmeres zu vermeiden. Dazu gehörte ein dringliches Postulat, das die beiden Kantonsratsmitglieder im Vorstand – Sara Muff (SP) und Bernhard Steiner (SVP) – im Parlament eingereicht haben. Der Vorstoss wurde mit einer einzigen Gegenstimme angenommen. Zur aktuellen Position sagte Muff: Der Fischereiverband steht zum temporär geltenden Einwasserungsverbot bis die verlässliche Lösung mit der Reinigungspflicht und den Kontrollen steht.
Sorge mit den Gänsesägern
Sara Muff gab einen Überblick über die Aktivitäten im Zusammenhang mit der steigenden Gänsesägerpopulation in der Stadt Luzern. Diese beschäftigen vor allem die Mitglieder des Fischereivereins Stadt Luzern. Der FKL hat das Thema bei allen kantonalen und nationalen Amtsstellen deponiert und hat eine erste Gesprächsrunde mit der Ornithologischen Gesellschaft Stadt Luzern gesucht. Der FKL ist wie die Stadtfischer der Meinung, es kann nicht sein, dass eine Tierart sich zulasten einer geschützten Tierart ausbreiten kann. Denn die Reuss war einst ein Aeschengebiet von nationaler Bedeutung. Auf der anderen Seite will der Fischereiverband nicht eine Tierart gegen die andere ausspielen. Die konstruktive Lösungssuche geht weiter. Klärung erhofft man sich auch von der pendenten Parlamentarischen Initiative im Ständerat.
Neuaufnahme
Erfreulicherweise konnte wie schon vor einem Jahr an der DV 2025 ein neues Mitglied aufgenommen werden. Es handelt sich um die Pachtvereinigung Oberwasserkanal EW Thorenberg. Der Vorstand des Fischereiverbandes Kanton Luzern rief die Anwesenden auf, im persönlichen Umfeld weiter Vereinigungen oder Einzelpersonen für den Beitritt zu motivieren. Denn: Je mehr Mitglieder der Verband hat, umso stärker ist seine Durchschlagskraft und umso vielfältiger sind seine Dienstleistunge.
Statutarische Geschäfte genehmigt
Die Anträge des Vorstandes wurden von den Delegierten einstimmig genehmigt. Dazu gehörten insbesondere die von Kassier Thomas Agner erläuterten Finanzvorlagen Rechnung und Budget. Armin Meyer, Luzern, wurde neu ins Revisoriat gewählt. Beim Ausblick auf das aktuelle Jahr wurden die wichtigsten Anlässe erläutert. Das nächste ist die Frühlingsveranstaltung, an der an der Suhre eine völlig neuartige Fischtreppe präsentiert und die Wasserregulierung im Sempachersee thematisiert wird.
Diese Jungen sind eine Freude
Gefeiert wurden an der Delegiertenversammlung die Silbermedaille des Teams Sempachersee an der Schweizerischen Jungfischermeisterschaft im August 2024. Das erfolgreiche Team setzte sich zusammen aus Jonas Rüssli, Silvan Vogel, Samuel Palmers und Jimmy Amrein. Die beiden letzteren waren infolge schulischer Verpflichtungen verhindert, doch Jonas Rüssli und Silvan Vogel erzählten in einem frischen Talk von ihren Erlebnissen und der Freude am Fischen – das war ein Aufsteller und eine Motivation für die Fischereivereine und Pachten, aktiv auf die Jugend zuzugehen. Und vor allem: Fischen kommt bei den Jungen an!
Projekte Wasserbau
Auf Interesse stiessen an der DV die Informationen von Viktor Schmidiger, Abteilungsleiter Naturgefahren bei der kantonalen Dienststelle Verkehr und Infrastruktur. Mit der Renaturierung der Ron ist im Abschnitt Ebikon – Root soeben ein grosses Projekt abgeschlossen worden. Die wichtigsten Vorhaben in den kommenden drei Jahren sind Kleine Emme von der Mündung Grosse Fontane bis Reuss, Waldemme in Sörenberg Muniloch sowie Vitznau Gasstrübi/Altdorfbach. Schmidiger betonte, dass es immer darum gehe, den Hochwasserschutz mit der Renaturierung bestmöglich zu verbinden.
Beschwerden wegen Quaggamuschel
Peter Ulmann, Leiter der Abteilung Natur, Jagd und Fischerei, informierte über vier aktuelle Themen:
- Life Sonar: Mit Spannung wartet man auf den Bundesgerichtsentscheid über die Beschwerden gegen das Live Sonar-Verbot auf dem Vierwaldstättersee.
- Quaggamuschel: Gegen das für die Mittellandseen erlassene Einwasserungsverbot sind zwei Beschwerden beim Kantonsgericht hängig.
- PFAS: Die Ewigchemikalien beschäftigen die Kantone stark. Die Direktorenkonferenz KWL ist an das Departement EDI gelangt, die von der EU übernommenen Grenzwerte bei Fischen zu plausibilisieren.
- Felchenvielfalt: Die Fischereifachstellen der Vierwaldstättersee-Anrainerkantone wehren sich beim BAFU für einen praxistauglichen Umgang mit den fünf genetisch definierten Felchenarten.
Sebastian Kaufmann, Fachbereichsleiter Fischerei, orientierte über den Stand der Einführung der Fischerei-App. Weiter gab er bekannt, dass die standardisierte Befischung im Vierwaldstättersee vom 25.8- 5.9.2025 durchgeführt wird. Die aktuellen Fangstatistiken wurden aufgelegt und sind zeitnah auf der Webseite der Dienststelle Landwirtschaft und Wald verfügbar.
Ingenieure in den Diensten der Gewässer
Josef Wanner, Geschäftsleiter und Mitinhaber der Firma Ilu, erläuterte die Bedeutung von Renaturierungen. Er stellt fest, dass das Bewusstsein für Gewässerräume und Biodiversität in den letzten Jahren zugenommen hat, Ilu, mit Sitz in Horw und Uster, ist eine Partnerschaft mit dem Fischereiverband Kanton Luzern eingegangen.
Kameradschaft & beste Stimmung an der Delegiertenversammlung in Rain.
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